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Prora. (ostSeh) Erstmalig haben die Bausoldaten einen eigenen Platz des Gedenkens am Schauplatz ihrer Stationierung in Block fünf von Prora erhalten. „Wir freuen uns, dass der eigens gegründete Verein Denk-Mal-Prora die Gelegenheit bekommt, hier in der Mehrzweckhalle des Jugendherbergsverbandes eine Ausstellung zu gestalten“, sagte vergangene Woche zur Eröffnung Dr. Stefan Wolter. Er hatte für den Verein zusammen mit dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte die acht Tafeln erstellt. „Wir wären gerne zur Eröffnung des Zeltplatzes vor zwei Jahren schon hier gewesen“, merkte Wolter an. Er selbst diente als Bausoldat in Prora genau an diesem Platz und hatte mit seinem Buch „Der Prinz von Prora“ die Debatte um die geschichtliche Aufarbeitung der DDR-Zeit in Prora angestoßen. Das 4,6 Kilometer lange Bauwerk war ab 1936 als KdF-Bad für Urlauber geplant, jedoch nie in betrieb genommen worden. Später nutzte es die NVA.
„Ende der 80-er Jahre wurden genau hier 360 neue Bausoldaten vereidigt, zu denen ich selbst gehörte“, berichtete Wolter vor den einfachen Plakaten mit Briefen der Ersatzdienstleistenden. „Hier sollten wir die Gelöbnisworte auf den ungeliebten Staat sprechen, die uns so schwer fielen.“ Nach einem Gesetz von 1964 bot die DDR als einziger Staat des Warschauer Paktes gesetzlich die Möglichkeit, den Wehrdienst ohne Waffe abzuleisten. Innerhalb staatlicher Aufgaben. In Prora wurden Bausoldaten im früheren Gebäude der Fallschirmspringer kaserniert und zum Bau des Fährhafens Mukran eingesetzt. Bei der Vereidigung Wolters verweigerten nach seinen Angaben 240 Menschen anfangs das Gelöbnis „Wenn sie das nicht sprechen, buchte ich sie alle ein“, zitierte Wolter den Kommandanten. Dabei hob er nicht so sehr au die körperliche Arbeit denn auf den psychischen Druck ab, von dem auch die gezeigten Briefe an die Angehörigen sehr persönlich sprechen. Manchmal haben diese nur auf verschlungenen Wegen ihr Ziel erreicht.